Die Geschichte des Lebensmittelladens in Rothemann

Im Jahr 1889 kaufte Magnus Klug für 2053 Goldmark von einem Juden Namens Nussbaum das Anwesen „Keie Bauerei“ in der heutigen Barbarastraße 14. Dieser hatte das Anwesen zuvor von den Besitzern „Keie“ erworben. Die „Keie“ hatten keine Nachkommen, so die mündlichen Überlieferungen von Anna und Fritz Klug. Dies sind die beiden jüngeren der insgesamt vier Kinder von Magnus Klug.

Vor dem Kauf hatte Magnus 8 Jahre in Frankfurt am Main gearbeitet und wahrscheinlich die finanziellen Mittel für den Hauskauf verdient.

Er war der Jüngste der Kinderschar der Bauerei Klug (Christe) und heiratete 1889 Maria Schäfer, die Jüngste von den Geschwistern aus der Bauerei Schäfer (Schlocks Bauerei).

Magnus eröffnete 1889 eine Kolonialwarenhandlung im „Stubenladen“ wie es damals auf dem Land üblich war. Aus den umliegenden Orten kamen Kunden, da sich zu dieser Zeit dort keine Läden befanden. Die Bewohner des Ortes waren überwiegend Selbstversorger mit ihrer Landwirtschaft. So wurde wenig gekauft.

Kaffee, Tee, Gewürze usw. mussten gekauft werden – also Importwaren aus den Kolonien – daher die Ableitung „Kolonialwarenhandlung“.

Um das Warenangebot zu erweitern, fertigte Magnus mit primitivem Handwerksgerät auch Holzschuhe.

Fritz Klug, sein jüngster Sohn, baute 1928 ein Werkstattgebäude im Hof des Anwesens und nahm den Handel mit Motorrädern (Sachs) und Fahrrädern (Adler) auf. Dazu war auch eine kleine Reparaturwerkstätte erforderlich, da die Gummireifen zu dieser Zeit nicht die heutige Qualität hatten. Es gab viele „Platte“, also poröse Reifen, Löcher und sonstige Reparaturen. Ferner wurden landwirtschaftliche Kleingeräte in das Verkaufsprogramm aufgenommen.

1933 wurde das alte Fachwerkhaus abgerissen und ein Neubau mit einem größeren Laden und einer Postdienststelle errichtet. Diese Haus war der erste Bauauftrag der Firma Karl Schad.

1936 heiratete Fritz Klug seine Frau Berta. Die Kriegsjahre wurden schwierig. Fritz ging ab 1940 in den Krieg – bis zum Ende.

Fahrräder, Motorräder usw. wurden für Kriegseinsätze beschlagnahmt. Bohnenkaffee und vieles andere gab es nicht mehr. Es wurde alles rationalisiert mittels Lebensmittelmarken. Die Reichsmark spielte keine Rolle mehr. Allerorts gab es viel Tauschhandel. Zum Kriegsende standen in den Ladenregalen nur noch Atrappen.

1956 wurde rechtsseitig des Haupthauses eine Ausstellungspavillon gebaut und das Warenangebot durch di nun aufkommenden Ölofen erweitert. Ebenso wurde eine Tankstelle eröffnet um die vielen Mopeds mit Benzin zu versorgen.

1968 enstand linksseitig des Haupthauses ein Anbau mit dem Lebensmittelmarkt, der von Fritz Klug an Renate Fischer abgegeben wurde, die diesen bis 1985 geleitet hat.

Seit 1985 ist Stefan Reith der Inhaber von Reiths Nahkauf.

Die freigewordenen Räume des Ladens wurden von VG-Büro-Partner (Willy Völlinger) übernommen.

2018 wurden diese Räume, die nicht mehr von Willy Völlinger genutzt werden, zu einem Nahkauf-Getränkemarkt umfunktioniert.

(Chronik von Waltraut Herget)

PR-Bericht

Kontakt:

Nahkauf Reith
Inh. Stefan Reith
Hammelburger Straße 18
36124 Eichenzell / Rothemann

Tel.: 06659 / 919330
E-Mail: rewe@nahkauf-reith.de
Internet: www.nahkauf-reith.de

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Montag - Freitag von 05:00 bis 12:30 Uhr und von 14:30 bis 18:00 Uhr
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